Eranos / Prandium / Picknick!
Das gemeinsame geplante Essen im Freien war bereits in der Antike bekannt. Die Griechen hatten dafür den Begriff Eranos, die Römer nannten es Prandium. Im Mittelalter speisten Reisende oft notgedrungen außerhalb von Gasthäusern, und in der Landwirtschaft war es üblich, während der stundenlangen Arbeit auf dem Feld zwischendurch eine Essenspause einzulegen und Mitgebrachtes zu verzehren. Auch während einer herrschaftlichen Jagd wurde zwischendurch im Freien eine Mahlzeit eingenommen. In der Zeit des Barock wurde das Essen im Freien als Sommervergnügen in Adelskreisen populär, vor allem in Frankreich.
Queen Victoria picknickt / das Picknick als gesellschaftliches Ereignis
Besonders populär wurde das Picknick in der Folgezeit in England im so genannten Viktorianischen Zeitalter, da Queen Victoria häufig im Freien speiste. Der klassische Picknickkorb, der sowohl das Essen als auch eine Decke, Geschirr und Besteck enthält, kam im 19. Jahrhundert in Großbritannien auf. Hier gehörte zum Picknick in jedem Fall auch die Teezubereitung, so dass vor der Erfindung der Thermoskanne oft ein tragbares Kochgerät mitgenommen wurde.
Das Picknick ist in Großbritannien bis heute auch bei den oberen Schichten beliebt und kann den Rang eines gesellschaftlichen Ereignisses haben.
Wer hat’s erfunden?
Den meisten Quellen zufolge ist das Wort Picknick französischen Ursprungs und kam im 17. Jahrhundert im Zusammenhang mit der adligen Mode auf. Es setze sich zusammen aus piquer für „aufpicken“ und nique für „Kleinigkeit“. Aber auch die Briten beanspruchen die Herkunft des Begriffs für sich. Als Beleg wird ein Brief des englischen Lords Chesterfield an seinen Sohn aus dem Jahr 1748 angeführt, in dem dieser eine Versammlung als picnic bezeichnet, wobei es allerdings nicht ums Essen ging.
Quellen:
- Wikipedia.de
- Gale Encyclopedia of Food & Culture
- Burns „The Urban Picnis“
- Battiscombe „English Picnics“